Dateiformate für Abbilddateien

Eine Form der Emulation von Disketten ist die Verwendung von Abbilddateien (Disk Image Files). JKCEMU unterstützt: Diese Dateien können dabei auch GZIP-komprimiert sein.

1. Einfache Abbilddateien

Eine einfache Abbilddatei ist eine Aneinanderkettung aller Sektoren einer Diskette, jedoch ohne Verwaltungs- und Geometriedaten, d.h., eine einfache Abbilddatei enthält nur Nutzdaten. Die Abbilddatei einer 720K-Diskette ist somit auch 720 KByte groß.

Einfache Abbilddateien sind zwar weit verbreitet, jedoch hat das Format keinen einheitlichen Namen. Häufig wird es einfach nur RAW-Format genannt. Auch ist die Dateiendung nicht festgelegt. Meistens wird *.img verwendet, gelegentlich auch *.image und *.raw.

Erzeugen kann man einfache Abbilddateien unter Linux/Unix mit dem Befehl dd, z.B.:

 dd if=/dev/fd0 of=<dateiname>

Unter DOS sind die Programme rawread.exe und zum Zurückschreiben rawwrite.exe bekannt.

JKCEMU kann ebenfalls einfache Abbilddateien von Disketten erstellen. Die entsprechende Funktion finden Sie im Hauptfenster im Menü Extra. Des Weiteren können auch einfache Abbilddateien manuell erstellt werden, siehe hier.

Da einfache Abbilddatei keine Verwaltungs- bzw. Geometriedaten enthalten, muss man bei deren Verwendung das Diskettenformat in einem speziellen Dialog auswählen. JKCEMU unterstützt Sie bei der Auswahl, indem anhand der Dateigröße das wahrscheinlich richtige Format bereits vorausgewählt ist.

2. AnaDisk-Dateien

AnaDisk ist ein Programm zum Erzeugen von speziellen Diskettenabbilddateien (AnaDisk-Dateien). In einer AnaDisk-Datei sind die Sektoren unkomprimiert aneinandergereiht, wobei vor jedem Sektor ein acht Byte großer Kopf steht. Dieser Kopf hat folgenden Aufbau:
Anzahl BytesBedeutung
1 Byte Physische Zylindernummer (beginnt mit 0)
1 Byte Physische Kopfnummer (beginnt mit 0)
1 Byte Zylindernummer in der Sektor-ID (beginnt mit 0)
1 Byte Kopfnummer in der Sektor-ID (beginnt mit 0)
1 Byte Sektornummer (beginnt mit 1)
1 Byte Sektorgröße:
  0: 128 Bytes
  1: 256 Bytes
  2: 512 Bytes
  3: 1024 Bytes
2 Bytes Anzahl der nachfolgenden Bytes (tatsächliche Sektorgröße in der Datei, Little-Endian-kodiert))


Aus den Kopfdaten vor jedem Sektor lassen sich die Geometriedaten und damit das Diskettenformat ermitteln. Gelöschte Sektoren sind in einer AnaDisk-Datei allerdings nicht möglich bzw. nicht als solche markierbar.

3. CopyQM-Dateien

JKCEMU unterstützt das Dateiformat des Diskettenkopierprogramms CopyQM, allerdings nur lesend.

Das CopyQM-Format ist proprietär und nicht offen gelegt. Die in JKCEMU enthaltene CopyQM-Unterstützung basiert auf den wenigen im Internet frei verfügbaren Informationen und könnte deshalb auch unvollständig sein. Aus diesem Grund kann nicht garantiert werden, dass jede CopyQM-Datei in JKCEMU auch funktionieren wird.

4. CPC-Disk-Dateien

Das bei CPC-Emulatoren gebrä:chliche Format wird von JKCEMU lesen und schreibend unterstützt.

5. ImageDisk-Dateien

Das Dateiformat des von Dave Dunfield entwickelten Diskettenarchivierungswerkzeugs ImageDisk wird von JKCEMU unterstützt. Bei der manuellen Erstellung einer Diskettenabbilddatei und im Dateikonverter kann dieses Dateiformat erzeugt werden. Im Fenster JKCEMU Diskettenstation kann dagegen eine ImageDisk-Datei nur lesend geöffnet werden, da die Sektordaten in dem Dateiformat komprimiert sein können.

6. TeleDisk-Dateien

JKCEMU unterstützt TeleDisk-Dateien, allerdings nur lesend. TeleDisk ist ein Programm zum Erzeugen und Zurückschreiben von speziellen Diskettenabbilddateien (TeleDisk-Dateien) und war um 1990 sehr populär. Eine TeleDisk-Datei enthält neben den Nutzdaten auch sehr detailierte Verwaltungs- und Geometriedaten. Dadurch kann TeleDisk eine nahezu identische Kopie einer Diskette anfertigen, auch wenn das Diskettenformat vom Standard abweicht oder die Diskette gelöschte Sektoren enthält.

Das TeleDisk-Format ist proprietär und nicht offen gelegt. Die in JKCEMU enthaltene TeleDisk-Unterstützung basiert auf den wenigen im Internet frei verfügbaren Informationen und ist deshalb auch nicht vollständig. So lassen sich z.B. TeleDisk-Dateien mit Advanced Compression nicht verwenden.

7. Komprimierte Abbilddateien

Abbilddateien können mit GZIP komprimiert werden, um Speicherplatz zu sparen. Damit JKCEMU solche Dateien auch richtig erkennt, muss am Dateinamen ein .gz angehängt werden (siehe Tabelle). Komprimieren und wieder Entpacken können Sie mit Hilfe des Datei-Browsers.

Dateityp Dateiendung unkomprimiert Dateiendung komprimiert
Einfache Abbilddatei .img
.image
.raw
.img.gz
.image.gz
.raw.gz
AnaDisk-Datei .dump .dump.gz
CPC-Disk-Datei .dsk .dsk.gz
CopyQM-Datei .cqm
.qm
.cqm.gz
.qm.gz
ImageDisk-Datei .imd .imd.gz
TeleDisk-Datei .td0 .td0.gz

Achtung! Mit GZIP komprimierte Diskettenabbilddateien werden in JKCEMU nur lesend unterstützt.

8. Zusammenfassung

Die Tabelle zeigt zusammenfassend die Unterstützung der einzelnen Formate für Diskettenabbilddateien in JKCEMU:
Dateiformat Emulation einer Diskette Manuelle Erstellung einer Abbilddatei Dateikonverter
Einfache Abbilddatei (*.img; *.image; *.raw) RW W RW
AnaDisk-Datei (*.dump) RW W RW
CPC-Disk-Datei (*.dsk) RW W RW
CopyQM-Datei (*.cqm; *.qm) R R
ImageDisk-Datei (*.imd) R W RW
TeleDisk-Datei (*.td0) R R
R: nur lesend, RW: lesend und schreibend, W: nur schreibend