Texteditor


1. Vorbemerkungen

Die Text- und Dokumentationsdateien der emulierten Computer sind häufig in einem Format gespeichert, welches aufgrund eines anderen Zeilenendezeichens mit heute üblichen Texteditoren nicht angesehen werden kann. Außerdem werden deutsche Umlaute häufig in einem speziellen Zeichensatz (ISO-646 Variante 21) dargestellt, der heute nicht mehr gebräuchlich ist. Wird ein solcher Text in einem ASCII-Editor angezeigt, so sind anstelle der deutschen Umlaute die Zeichen [\]{|}~ zu sehen. Des Weiteren muss zum Anzeigen von Assembler-Quelltexten und BASIC-Programmen immer erst der Assembler bzw. der BASIC-Interpreter gestartet werden. Zusammengefasst ist das Betrachten von alten Dateien, die in irgendeiner Form Text enthalten, auf heutigen Computern recht mühselig.

Der JKCEMU-Texteditor dient dazu, Textdateien, EDAS*4-Assemblerquelltexte, AC1-BASIC, AC1-Mini-BASIC-, KC-BASIC- und Z1013-Tiny-BASIC-Programme anzuzeigen und in heute übliche Textdateien zu konvertieren. Außerdem bietet der Texteditor Zugriff auf den Assembler und den BASIC-Compiler, d.h, die zu übersetzenden Quelltexte müssen in dem Texteditor geöffnet oder geschrieben werden. Ein angefangenes Assembler- oder BASIC-Programm können Sie auch als Projekt speichern und wieder öffnen.

2. Texteditor starten

Sie befinden sich im JKCEMU Hauptfenster und klicken im Menü Datei den Punkt Texteditor/Programmierung... an.

Die weitere Beschreibung bezieht sich auf das Fenster des Texteditors.

3. Funktionen

Im Editor können gleichzeitig mehrere Textdateien angezeigt und bearbeitet werden. Erstellen Sie einen neuen Text (Punkt Neuer Text im Menü Datei) oder öffnen Sie eine Datei (Menüpunkte Öffnen... und Öffnen mit Zeichensatz...), so wird dafür ein neues Unterfenster angelegt. Der bereits angezeigte Text bleibt in seinem Unterfenster erhalten. Für jedes Unterfenster sehen Sie oberhalb des Textbereiches eine Lasche mit dem Dateinamen. Durch Mausklick auf die entsprechende Lasche können Sie zwischen den einzelnen Unterfenstern, d.h. zwischen den einzelnen Texten, hin- und herschalten.

Die Editier-Funktionen finden Sie im Menü Bearbeiten, z.B. letzte Änderung rückgängig machen, Arbeiten mit der Zwischenablage, Suchen und Ersetzen, mit dem Cursor zu einer bestimmten Zeile springen usw.

Nachfolgend wird auf einige Funktionen näher eingegangen. Die nicht näher erläuterten Funktionen entsprechen denen gewöhnlicher Texteditoren.

3.1. Datei öffnen

Mit dieser Funktion öffnen Sie eine Datei und laden den darin enthaltenen Text in den Editor. Dazu erscheint ein Dateiauswahldialog, in dem Sie die zu öffnende Datei bestimmen.

Der Texteditor erkennt die Dateieigenschaften automatisch und merkt sie sich intern. Allerdings kann der Zeichensatz nicht automatisch erkannt werden, d.h., der Datei muss der Systemzeichensatz oder ein dazu kompatibler Zeichensatz zugrunde liegen. Ist das nicht der Fall, müssen Sie die Datei mit einer anderen Funktion laden, bei der Sie den Zeichensatz angeben können (siehe weiter unten).

3.1.1. Dateien der emulierten Systeme

Der Texteditor ist in der Lage, einige Dateien der emulierten Systeme zu lesen und den eventuell darin enthaltenen Text zu extrahieren. Dieser wird dann als neue Textdatei (Neuer Text) angezeigt. Wird nun dieser Text gespeichert, hat man somit die Datei in eine heute übliche Textdatei konvertiert.

Konkret kann der Editor Texte aus folgenden Dateitypen extrahieren:


3.1.2. WordStar-Dateien

Erkennt der Texteditor beim Öffnen einer Datei WordStar-artige Formatierungen, werden Sie gefragt, ob Sie die Datei als WordStar-Datei importieren oder als Textdatei öffnen möchten. Beim Importieren wird der in der Datei enthaltene Text extrahiert und ohne Formatierungen als neue Textdatei geöffnet. So haben Sie die Möglichkeit, WordStar-Dateien vernünftig zu lesen, wenn auch ohne Formatierungen.

Die andere Möglichkeit, das Öffnen als Textdatei, ist für den Fall gedacht, dass die Datei keine WordStar-Datei ist und nur fälschlicherweise als solche erkannt wurde.

3.2. Datei öffnen mit Zeichensatz

Mit dieser Funktion öffnen Sie eine Datei, die in einem anderen als den Systemzeichensatz gespeichert wurde. Nach der Dateiauswahl werden Sie nach dem Zeichensatz gefragt, mit der die Datei geladen werden soll.

Achtung! Wenn Sie eine Datei mit einem anderen Zeichensatz laden, als sie einmal erzeugt oder gespeichert wurde, werden möglicherweise einige Zeichen falsch angezeigt oder fehlen ganz.

3.3. Datei speichern

Diese Funktion speichert den angezeigten Text in eine Datei. Die Dabei hat den gleichen Namen, den gleichen Zeichensatz und auch sonst die gleichen Eigenschaften wie beim Öffnen beziehungsweise beim letzten Speichern.

Wenn Sie einen neuen Text angelegt haben und diesen erstmalig speichern, wird automatisch die Funktionen Speichern unter... aufgerufen, d.h., Sie müssen den Dateinamen und die Eigenschaften festlegen.

3.4. Datei speichern unter...

Sie können den angezeigten Text in einer Datei mit einem anderen Namen und/oder mit anderen Eigenschaften speichern. Zuerst erscheint ein Dateiauswahldialog, in dem Sie den Namen der zu speichernden Datei bestimmen. Nach dem Bestätigen sehen Sie ein neues Fenster, in dem Sie die Eigenschaften angeben können. Damit ist es auch möglich, eine Textdatei in einem anderen als den Systemzeichensatz zu speichern.

3.5. Drucken

Der angezeigte Text wird gedruckt. Mit der Funktion Druckoptionen... bestimmen Sie die zu verwendende Schriftgröße und legen fest, ob die Seitenzahl und der Dateiname gedruckt werden sollen.

3.6. Eigenschaften

Jede Textdatei besitzt Eigenschaften, die Sie sich mit dieser Funktion anzeigen lassen können. Zu den Eigenschaften gehören der vollständige Dateiname, der Zeichensatz, die Tabulatorbreite, die Zeilenendekennung und die Option, ob beim Speichern nicht sichtbare Zeichen am Zeilenende (angehängte Leerzeichen und Tabulatoren) abgeschnitten werden sollen.

Möchten Sie die Eigenschaften ändern, so speichern Sie die Datei mit der Funktion Speichern unter... und geben dort die neuen Eigenschaften an.

3.7. Tabulatorbreite

Die Tabulatorbreite wird nicht in der Textdatei gespeichert, d.h., es wird immer die Tabulatorbreite verwendet, die Sie gerade eingestellt haben.

Einstellen können Sie die Tabulatorbreite im Menü Bearbeiten. Dabei können Sie angeben, ob der Wert als Standardwert gesetzt werden soll. Wenn nein, gilt die Tabulatorbreite nur für das aktuelle Unterfenster. Wenn ja, werden alle weiteren Textdateien, die Sie öffnen oder neu anlegen, mit dieser Tabulatorbreite angezeigt. Dauerhaft gespeichert wird die Standardtabulatorbreite aber erst, wenn Sie in den Einstellungen ein Profil speichern.

3.8. Klammer prüfen

Mit dieser Funktion finden Sie die zugehörige Klammer, wenn sich der Cursor unmittelbar vor einer Klammer befindet. Steht dagegen der Cursor an einer anderen Stelle, springt er zur nächsten schließenden Klammer.

3.9. Deutsche Umlaute konvertieren

Die emulierten Computer kennen in ihrem Originalzustand keine deutschen Umlaute. Um trotzdem deutschsprachige Texte anzeigen zu können, verwendeten einige Anwender die deutsche Variante des ISO-646-Zeichensatzes, bei dem anstelle der Zeichen [\]{|}~ die Umlaute zu finden sind. Wird nun ein solcher Text in einem gewöhnlichen Texteditor angezeigt, so sind anstelle der deutschen Umlaute eben die Zeichen [\]{|}~ zu sehen.

Manche Anwender haben auch einen DOS-kompatiblen Zeichensatz installiert. Wenn Sie nun eine im DOS-Zeichensatz erstellte Textdatei öffnen, sehen Sie anstelle der deutschen Umlaute ebenfalls andere Zeichen.

Zwar können Sie mit der Funktion Öffnen mit Zeichensatz... die Datei gleich mit dem richtigen Zeichensatz laden, doch falls Sie diesen nicht kennen, ist es umständlich, alle möglichen Zeichensätze erst auszuprobieren. Mit den Funktionen im Untermenü Deutsche Umlaute konvertieren können Sie die deutschen Umlaute aus dem DOS-Zeichensatz beziehungsweise aus der deutschen Variante des ISO-646-Zeichensatzes nachträglich umwandeln, so dass sie richtig angezeigt werden.

Achtung! Vergewissern Sie sich bitte vor jedem Konvertieren, mit welchem Zeichensatz der Text erstellt wurde und überlegen Sie bitte sorgfältig, ob und wie Sie Zeichen umwandeln müssen.